Dank Warenhandel und Handel mit Gold zu nicht-monetären Zwecken konnten die Schweizer Finanzen im zweiten Quartal neue Spitzenwerte verzeichnen: Der Leistungsbilanzüberschuss belief sich auf 20 Milliarden Franken und lag damit knapp 6 Milliarden Franken über dem Vorjahresquartal.

Dies teilte die Schweizerische Nationalbank (SNB) in ihrer letzten Medienmitteilung mit, in der sie auch unterstrich, dass das Nettoauslandvermögen der Schweiz gegenüber dem Vorquartal um 5 Milliarden Franken auf 894 Milliarden gestiegen ist. Der Bestand der Aktiven fiel um 5 Milliarden Franken auf 5317 Milliarden, derjenige der Passiven um 10 Milliarden Franken auf 4423 Milliarden.

Gemäss Definition der SNB erfasst die Zahlungsbilanz den grenzüberschreitenden Austausch von Waren und Diensten, das Primäreinkommen (Arbeits- und Kapitaleinkommen), das Sekundäreinkommen (laufende Übertragungen) sowie Vermögensübertragungen und den Kapitalverkehr mit dem Ausland für einen bestimmten Zeitraum. Die Entwicklung und die Struktur der Zahlungsbilanz geben Aufschluss über die aussenwirtschaftlichen Beziehungen eines Landes.

Italienischer Aussenhandel

Laut der Welthandelsorganisation WTO waren die italienischen Exporte in den vergangenen 7 Jahren besonders dynamisch. Zwischen 2016 und 2023 verzeichneten sie einen Zuwachs von +48%, der deutlich höher lag als in Frankreich (+28%) und in Deutschland (+27%).

2022 erzielte Italien ausserdem einen Überschuss von 116 Milliarden Euro im verarbeitenden Gewerbe. Italien deckt alleine 5% der weltweiten Exporte und liegt nun auf Platz 4, vor Frankreich, Südkorea und neulich auch (im verarbeitenden Gewerbe) vor Japan, und nur hinter China, den USA und Deutschland.

Einer der Schlüsselfaktoren für den Erfolg der italienischen Unternehmen war die Unterteilung in Clustern. Dieses innovative und strategische Organisationsmodell trug dazu bei, den Wachstum stark anzukurbeln. Die aussichtsreichsten Bereiche sind jene, die ein „Verliebtheits-Gefühl“ auslösen – wie der Modesektor, der 85 Milliarden Euro Exporte verzeichnet, davon 32 Milliarden Überschuss.

Dem Fashion-System folgen die Baustoffe, die Lebensmittelprodukte und der Wein. Diese Bereiche bereiten sich darauf vor, den Spitzenplatz zurückzuerobern, wobei gute Chancen bestehen, Frankreich – im Weinbereich bisher noch ungeschlagen – zu überholen.

Auch der Export von Metallen, Maschinen, Schiffen und Medikamenten sowie die Kybernetik entwickelt sich sehr positiv.

Die innovative Produktionsfähigkeit Italiens liegt auch in seiner industriellen Zusammensetzung aus ausgezeichneten und vielfältigen kleinen und mittleren Unternehmen sowie in den gezielten Investitionen, die ständig versuchen, den Puls der Zeit zu treffen.